Devi Dumbadze/Christoph Hesse (Hg.)

Unreglementierte Erfahrung

Es ist, als ob man vergebens aus nächster Nähe zu betrachten suchte, was in weitester Ferne liegt – und dennoch nur scheinbar ein Jenseitiges ist. Etwas unreglementiert erfahren: ist das überhaupt möglich?Die in diesem Band versammelten Beiträge widmen sich der Bestimmung eines Begriffs, der in der kritischen Theorie Adornos einen zentralen, wenngleich nie ausdrücklich benannten Platz einnimmt. In der zahlreich vorhandenen Literatur zu Adorno wird unreglementierte Erfahrung, wenn überhaupt, als ein nur subjektives Phänomen oder gar als ein dem wissenschaftlichen Objektivismus entgegengesetzter Ausdruck individuellen Leids aufgefaßt. Wie hier gezeigt werden soll, geht es allerdings bei der unreglementierten Erfahrung ums Ganze, um nichts weniger als die Möglichkeit von Emanzipation schlechthin.

Inhalt:

Devi Dumbadze, Christoph Hesse: Einleitung

Gerhard Scheit: Erfahrung und jüngstes Gericht. Eine Anmerkung zum verborgenen Freiheitsbegriff der Kritischen Theorie

Dirk Braunstein: Die Erfahrung der Gesellschaft. Grundsätzliches zur philosophischen Erkenntnis

Simon Duckheim: Alles ganz anders. Adornos Utopie der Erkenntnis am Beispiel Prousts

Devi Dumbadze: ”Religion, IST“. Ideologie und unreglementierte Erfahrung

Isabelle Klasen: ”Erfahrung wider das Ich“. Überlegungen zu einem Schönen nach Adorno

Irene Lehmann: Die möglichen Unendlichkeiten des Unverständlichen und die Formen der Kritik. Luigi Nono und das engagierte Kunstwerk

Christoph Hesse: Virtuelle Erfahrung

Fabian Kettner: Eine nutzlose Erfahrung. Der Tod als Instanz unreglementierter Erfahrung

290 Seiten, 20€, ISBN: 978-3-86259-110-7