Fabian Kettner

Christoph Türcke, Heimat. Eine Rehabilitierung

Immer wieder wagt es einer. Immer wieder meint einer, er sei mutig und dabei nur der Wahrheit
verpflichtet, wenn und weil er sich mit Gegenständen beschäftigt, von denen andere lieber die Finger
lassen. Dass ‚man es nicht tut’, das will der unbefangene Wagemutige zu Recht nicht gelten lassen;
dass es auch gute Gründe dafür gibt, jenseits der Konventionen einer politically correct Moral, das
entgeht ihm.
Christoph Türcke traut sich gerne, in den letzten Jahren v.a. immer wieder gerne mit den großen,
breiten Strömen der gesellschaftlichen Meinung, zu denen er sich immer noch in Opposition sieht: in
Erregte Gesellschaft gegen mediale Reizüberflutung und oberflächliche Jugend und für Enthaltsamkeit
und die Freuden des einfachen Lebens, gegen eine an Marx und Adorno & Horkheimer orientierte
kritische Theorie der Gesellschaft; in Fundamentalismus – maskierter Nihilismus warnt er vor den
Gefahren einer medialen Moderne aus dem Geist des Judentums. Diesmal geht es ihm um Heimat.